Kommunizieren in der Risikoanalyse 
            «Ein gefährlicher Satz», ist der Titel eines Zeitungsartikels. Für mich Anlass etwas darüber nachzudenken, wo in der Risikoanalyse, die Reflexe und die Kommunikation eine Rolle spielen können. Verschiedene Felder tun sich auf. 
   
            Risiken werden aus Befindlichkeiten heraus wahrgenommen oder eben nicht. Radioaktivität in  
            der Diskussion, lässt alle zu äusserster Vorsicht raten, währenddem «wird natürliche UV-Strahlung als «normal» wahrgenommen, obwohl jährlich rund 1000 Arbeitnehmende aufgrund beruflicher Exposition gegenüber der Sonne an einem weissen Hautkrebs erkranken.*» (Die Zahl 1000 bezieht sich auf die Fälle in der Schweiz) 
   
            Wer nimmt an einer Risikoanalyse teil? Jeder Analysand hat seine besonderen Interessen, wie ein Risiko gesehen werden soll. Da gibt es natürlich die von einem Risiko Betroffenen und solche  
            die davon nicht betroffen sind. Bei den Betroffenen sollte wohl unterschieden werden, nach der  
            Art der Betroffenheit. Bin ich möglicherweise vom Risiko betroffen indem ich profitiere, oder  
            indem ich für das Risiko bezahle? Sogar, wenn dieser Sachverhalt grafisch dargestellt wird, zeigt  
            sich, dass auch die Art der Darstellung Einfluss hat auf eine Bewertung.            
             
           
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            Es scheint also so zu sein, dass bei einer Risikoanalyse offengelegt werden sollte, welche Interessenskonflikte vorhanden sein können. 
             
            Neben den verschiedenen Interessen, spielt auch das Risikoverhalten eine Rolle. Verschiedene Menschen haben verschiedene Risikoverhalten. Ihr Appetit nach Risiken kann stark variieren.  
            Da spielt einerseits die persönliche Erfahrung eine Rolle, andererseits aber auch die Einstellung  
            zu dem diskutierten Risiko. Zwar wird mit der Forderung «die allgemeine Erfahrung» ist zu berücksichtigen, oder mit numerischen Wahrscheinlichkeiten, versucht eine Objektivität in die Risikoanalyse zu bringen. Allerdings beruhen sowohl die allgemeine Erfahrung, als auch die Wahrscheinlichkeiten meist auf Erfahrungen aus der Vergangenheit. 
   
            Natürlich hat auch die Sprache einen Einfluss auf die Risikoanalyse. Das beginnt schon bei der Auftragserteilung. Wenn ich noch schnelle eine Risikobetrachtung machen soll, kommt ein  
            anderes Resultat zustande, als wenn ich eine umfassende Risikoanalyse machen muss. Oft  
            werden sowohl für die Wahrscheinlichkeiten, als auch für die Auswirkungen von Risiken, Inde-  
            finitive verwendet. Da können alle Analysanden verstehen, was sie wollen. 
   
            Als letzten Punkt möchte ich noch die Kommunikation im Analyseteam aufnehmen. Wenn alle Teammitglieder, dieselbe Wertschätzung für ihre Beiträge erhalten ist das wunderbar. Allerdings  
            sind Teams meistens auch von Hierarchien geprägt, seien sie nun formell oder informell. Wenn Risiken symptomatisch beschrieben werden, ist die Offenheit wohl grösser, als wenn Risiken des-kriptiv beschrieben werden. Es macht Sinn Möglichkeiten in der Möglichkeitsform zu beschreiben. 
            Mit einer sorgfältigen Analyse des Kontextes, der Stakeholder und Shareholder unterstütze ich Sie gerne in der notwendigen Kommunikation oder moderiere ihre Risikoanalysen. Nehmen Sie Kontakt auf: E-Mailadresse 
               
          * EKAS Mitteilungsblatt 87 vom 13.11.2018 Seite 6           
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