Super Mario 64 statt Debriefing
Unerwartete Ereignisse können eine dauerhafte Belastung der Seele auslösen. Darum gehört es sich heute bei Unfällen oder Katastrophen ein Care-Team einzusetzen, damit diese posttrau-
matischen Belastungsstörungen (PTBS) weniger auftreten sollen. Das stellt nun die neuere For-
schung des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in Frage. Dort wird im Auftrag der
deutschen Bundeswehr untersucht, ob es Menschen gibt die besonders gefährdet sind, an
einer PTBS zu erkranken, als Andere. Und natürlich erforschen sie was dagegen zu tun ist.

Dabei fanden sie verschiedene Indikatoren die es wahrscheinlicher machen zu erkranken. Einer davon ist, dass gewisse Hirnregionen etwas kleiner sind. Diese Hirnregionen werden mit der Verarbeitung von Emotionen und Vergessen assoziiert. Bei den Emotionen ist das Problem in welchen Kontext stelle ich, was ich erlebe oder gerade erlebt habe. Beim Vergessen geht es
darum auch die Angst wieder vergessen zu können. Ein anderer Unterschied ist der Gehalt von
N-Acetyl- Aspartat (NAA) in diesen Gehirnregionen, sowie der Gehalt an Cortisol. NAA spielt
bei vielen Hirnaktivitäten eine wesentliche Rolle, die noch untersucht werden. Cortisol spielt bei
der Stressverarbeitung eine wichtige Rolle. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erforschen auch was die Menschen mit einer PTBS von den anderen Menschen unterscheidet.
Hier konnte gezeigt werden, dass gewisse Hirnregionen stärker aktiv sind und vor allem
aber auch andere Regionen signifikant weniger aktiv sind, wenn wieder Angst provoziert wird.

Bei der Suche nach präventiven und therapeutischen Möglichkeiten kamen die Forschenden zu
ein paar überraschenden Ergebnissen. Sie fanden heraus, dass das traditionelle Debriefing, durchaus nützlich ist, weil es soziale Unterstützung bietet. Ein Bier am Stammtisch, nach dem Feuerwehreinsatz ist aber vielleicht nützlicher, weil Ethanol vergessen hilft. Bei Menschen die
über längere Zeit im Koma auf der Akutstation liegen, stand man vor dem Problem, dass sie oft
ein PTBS entwickelten. Wenn man ihnen aber präventiv Cortison gibt, ist die Gefahr kleiner.
Bei Polarforschern, die über den Winter in der Antarktis waren, fand man heraus, dass sich genau diese Hirnregionen verkleinern, die aktiv sind, wenn man in einer traumatischen Situation ist.
Und man fand auch heraus, dass Tetris oder Supermario 64 spielen, diese Hirnregionen entwickelt. Dies wird darauf zurückgeführt, dass spielen Spass macht und darum die Herausforderung,
sich im Raum zu orientieren angenommen wird. Das sind gute Nachrichten für Eltern: Nun können sie Videospiel als gut für Hirnentwicklung nehmen und können es erzieherisch begleiten. Das
ist eine gute Nachricht für die Älteren: Nicht mehr langweiliges Hirntraining sondern Gamen hält jung. Das ist eine gute Nachricht für die Careteams: Ein Bier am Stammtisch und 3 Monate
lang täglich 30 Supermario 64 spielen hilft signifikant gegen PTBS.

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