Arbeit und Gesundheit
Gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen belasten die Gesundheit. Das belegt die neueste Gesundheitsbefragung 2012 des Bundesamts für Statistik. Die Ergebnisse der Umfrage können der Geschäftsleitung dienen, ihre Verantwortung als Arbeitgeber im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu überprüfen. 37% der Männer und 25% der Frauen am Arbeitsplatz sind mindestens 10 von 48 erhobenen Risiken verschiedenster Art ausgesetzt.

Bei der Befragung gaben nun 55% der Männer und 48% der Frauen während mindestens eines Viertels ihrer Arbeitszeit drei oder mehr physischen Risiken zugleich ausgesetzt zu sein. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2007. Bei den psychosozialen Risiken gaben 56% der Männer und 52% der Frauen an 2012 mit mindestens drei Risikofaktoren konfrontiert gewesen zu sein. 16% der Männer und 19% der Frauen waren an ihrem Arbeitsplatz innerhalb eines Jahres mindestens einmal mit Diskriminierung oder Gewalt konfrontiert.

Es steht fest: Gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen stellen ein Gesundheitsrisiko dar. Für die Interpretation der Daten es gilt aber zu beachten, dass Querschnittsstudien beschränkt aussagekräftig sind. Die Erhebung ist wertvoll weil sie Tendenzen und neue Risiken aufzuzeigen vermag. Es ist zu beachten, dass Selektionsmechanismen, tendenziell zur Folge haben, dass bei den anforderungsreichsten Stellen Personen mit angeschlagener Gesundheit eher ausgeschlossen sind, und somit der Zusammenhang zwischen Arbeit und Gesundheit unterschätzt wird.

Die Resultate können Anlass sein, die unternehmerische Fürsorgepflicht im Bereich des Gesundheitsschutzes verstärkt wahr zunehmen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sollte der Gesundheit der Angestellten Beachtung geschenkt werden, damit sie auch tatsächlich arbeiten können und nicht krank zu Hause sind.

Gerne berate ich Sie zu den Fragen rund um den Gesundheitsschutz